An 2 Tagen, dem 7. und 8. Mai regnete es Bombenauf diese beiden Städte, wobei viele der alten Häuser im Zentrum zerstört wurden.
Die ersten Russen gingen am 8. und 9. Mai 1945 im Hafen von Rønne an Land.
Ein Teil dieser Soldaten wurde mit dem Zug nach Allinge geschickt, wo sie von der örtlichen Widerstandsbewegung und neugierigen Einwohnern begrüßt wurden.
Es waren Frontsoldaten, die schnell von der deutschen Front hierher überführt worden waren.
Sie marschierten danach weiter nach Allinge, wo sie ebenso von den Mitgliedern der Widerstandsbewegung vor der Schlachterei, dem heutigen SuperBrugsen empfangen wurden.
Fast ein Jahr lang waren viele tausend russische Soldaten auf Bornholm. Ein großer Teil von diesen wurde auf Nordbornholm einquartiert, in Hotels, Jugendherbergen, Pensionen oder in Zelten in der freien Natur.
In den Wäldern bei Hammersholm findet man eine schlichte Grasfläche, die Russenebene heißt.
An den Hängen hinunter zum Hammersee und am Hammeren kann man immer noch Schützengräben von diesen finden.
Sie richteten Ställe für ihre Pferde u.a. in den Wehrgräben bei Hammershus ein.
Die Pferde wurden bei der Jugendherberge Sjøljan beschlagen.
Die Russen verließen die Insel am 16. April 1946. 30 von ihnen, die die Zeit nicht überlebten, wurden in Allinge begraben.
Ein besonderer Friedhof wurde dafür an der westlichen Seite des Friedhofes angelegt.
Dieser wird der russische Friedhof genannt.
Dort liegen an der östlichen Seite des Friedhofes außerdem 55 deutsche Flüchtlinge und Soldaten begraben.
Der 2. Weltkrieg auf Bornholm.
Bornholm wurde am 10. April 1940 besetzt. Die Bedeutung Bornholms war für die deutschen sehr unterschiedlich. In der ersten Phase wollte man Bornholm als „Pfropfen“ gegenüber der sowjetischen Flotte benutzen, weswegen man bei Dueodde große Kanonenstellungen anlegte.
Nach der Invasion in Russland war diese Arbeit nicht mehr nötig.
In der folgenden Zeit wurde Bornholm als Ausbildungsinsel (Hitlerjugend) benutzt sowie für Forschung und Versuche für die deutsche Flotte.
4 russische Offiziere und Axel Gornitzka, Foto Kjøller
Während der Entwicklung der V1 und V2 Raketen in Peenemünde fungierte Bornholm als Beobachtungsinsel, wo alle Versuche genau verfolgt wurden.
Ein Exemplar einer V1 Rakete ging auf Bornholm nieder. 2 Polizisten zeichneten und fotografierten diese, was große Bedeutung für die Beschlüsse in England mit sich führte.
Als die Bombardierungen auf Deutschland zunahmen, bekam Bornholm Vorwarnstellung eine neue Funktion.
Man baute Radarstellungen, die ihre Erkenntnisse an Berlin weitergeben konnten.
Zuletzt war Bornholm das Ziel vieler Flüchtlinge aus dem östlichen Deutschland und aus Bereichen in Litauen.
Der Frieden kam am 4. Mai wie im übrigen Land – glaubten wir!!!
Hier sieht man gerade angekommene Deutsche auf den Klippen bei Salomons Kapel.
Am 7. Mai wurden Nexø und Rønne allerdings von russischen Flugzeugen bombardiert.
Einige wurden getötet, und weil wir vor weiteren Bombardierungen gewarnt wurden, wurden die beiden Städte evakuiert.
Die Flugzeuge kamen am 8. Mai zurück und warfen viele Bomben.
Die Folge davon waren umfassende Verwüstungen und Brände in beiden Städten.
In den Tagen, die darauf folgten, wurden die Bornholmer sehr verbittert gegenüber dem übrigen Dänemark, da man sich im Stich gelassen vorkam.
Im Radio wurde nichts erwähnt – wir hörten nur von den Festlichkeiten in Kopenhagen – und dieses dauerte viele Tage an, bevor das Thema aufgenommen wurde.
Am 8. Mai kamen die ersten russischen Schnellboote nach Rønne, gefolgt von großen Streitkräften – es waren so viele, dass wir Angst bekamen vor den Konsequenzen daraus auf der Insel.
Im Gegenzug schafften die Russen die ca. 25 000 Soldaten und Flüchtlinge, die sich auf der Insel befanden, sehr schnell weg.
Die Russen verließen Bornholm erst am 16. April 1946, nachdem die ersten dänischen Soldaten auf die Insel gekommen waren.
Bornholm war endlich frei!